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Warum Entspannung allein deine Schlafprobleme nicht löst

„Schlafprobleme? – „Achwas, Sie müssen sich einfach mal entspannen“

 

Kennst du diesen Satz? Vielleicht hast du ihn von einem Arzt gehört, als du dich endlich durchgerungen hast von Ihren Schlafproblemen zu berichten? Das jedenfalls hat mir eine Klientin erzählt und sich furchtbar aufgeregt. Zu Recht wie ich finde.

 

„Einfach entspannen? Toller Tipp – vielen Dank. Dann mache ich das einfach mal. Kein Problem als Selbstständige, mit drei Kindern, die mich brauchen und einem Haus, das abbezahlt werden möchte.“

Warum Entspannung allein deine Schlafprobleme nicht löst - Sarah Schlafpsychologin

Drei Gründe warum auch ich den Satz Sie müssen sich einfach mal entspannenals Beleidigung auffasse:


  1. Er behauptet Entspannung sei die einzige Zutat für guten Schlaf – stimmt nicht. Entspannung ist eine wichtige Zutat für gesunden Schlaf. Ohne abendliches Herunterfahren fällt es deinem Körper schwer in den Schlaf zu wechseln. Es ist aber bei Weitem nicht der einzige Baustein.

  2. Er legt nahe, dass Entspannung das einfachste der Welt ist – oh nein, manchmal ist Entspannung sogar die schwierigste Sache der Welt, gerade wenn du angespannt bist. Und Entspannung braucht Übung. Wer versucht mit Meditation zu beginnen, weiß das – es funktioniert nicht sofort. Wer aber dranbleibt und übt, dem gelingt es mit der Zeit.

  3. Er suggeriert, dass du eben selbst schuld bist, wenn du partout nicht schlafen kannst. Auch das ist falsch. Schlafprobleme können alle möglichen Ursachen haben. Manche liegen in der Psyche, andere sind körperlich. Keine davon ist deine Schuld.

 

Was braucht es denn jetzt wirklich, um gut ein- und durchzuschlafen, außer der angeblich so einfachen Entspannung. Dafür habe ich eine Zutatenliste zusammengestellt:


Das braucht es wirklich, um deine Schlafprobleme zu lösen:


Entspannung & Routinen

Entspannung ist zwar nicht die einzige Zutat für gesunden Schlaf, aber es ist dennoch eine Wichtige. Dabei ist ein gutes Abendritual das A und O für schnelles Einschlafen. Es ermöglicht deinem Körper sich auf den Schlaf einzustellen. Ein Abendritual kann aus einer Tasse Tee und 10 Seiten eines guten Buches bestehen, oder einem Abendspaziergang. Hauptsache es gefällt dir, du machst es jeden Tag und es nimmt nicht mehr als 30 Minuten in Anspruch. Wichtig dabei ist, dass es kein ausgeklügelter 10-Schritte-Plan sein muss, den du UNBEDINGT einhalten musst. Es darf einfach sein, es sollte dir gefallen und dich nicht unter Druck setzen!


Der richtige Einsatz von Licht & Dunkelheit

Besonders der Unterschied zwischen Helligkeit am Tag und Dunkelheit am Abend und in der Nacht ist entscheidend für die Melatoninproduktion im Körper, die für Schlaf essenziell ist. Es lohnt sich also systematisch hinzuschauen: wann bekommst du Tageslicht, wann ist es abends dunkel und ist das ausreichend, oder kannst du daran noch arbeiten?


Ein angemessener Tagesrhythmus

Wer Tagsüber zu viel ruht oder schläft, dem fällt es nachts umso schwerer einzuschlafen. Auch wenn du müde bist – lass die Nickerchen weg, oder begrenze sie auf maximal 20 Minuten! Außerdem lohnt es sich genau hinzuschauen wann du tagsüber Belastungen ausgesetzt bist, denn diese können je nach Zeitpunkt den Schlaf stören. Stressige Angelegenheiten wie Telefonate oder ähnliches in einer Phase in der du eigentlich langsam abschalten solltest können kontraproduktiv sein.


Wissen über deinen Schlaftyp

Bist du ein Frühaufsteher oder stehst du eigentlich gerne später auf, wenn dein Tagesablauf es zulässt. Das Wissen um Deinen Schlaftyp ist entscheidend, denn er ist genetisch festgelegt und du kannst ihn nur bedingt beeinflussen. Wer systematisch gegen seinen eigenen Schlafrhythmus lebt und schläft hat es oft deutlich schwerer einzuschlafen oder durchzuschlafen.


Der richtige Einsatz von Wachmachern und Schlafhelfern

Ein typischer Wachmacher ist Koffein - Jeder Mensch baut Koffein unterschiedlich schnell ab. Es gilt herauszufinden wie dich Koffein beeinflusst und ab wann du aufhören solltest Koffein zu trinken (meist ab ca. 15 Uhr). Ansonsten kann es sein, dass du abends noch die Wirkung des Koffeins spürst und dadurch nicht müde genug bist, um gut und schnell einzuschlafen. Es lohnt sich außerdem auf deine Schlafhelferchen zu schauen - benutzt du zum Beispiel Baldrian, Lavendelöl oder ähnliches? Wenn dir die pflanzlichen Helferchen gut tun kannst du sie zum Einschlafen verwenden, einen wissenschaftlich nachgewiesenen Effekt haben sie bei Schlafstörungen allerdings nicht.


Die Wichtigkeit, die du deinem Schlaf beimisst

Eine wichtige Zutat, um deinen Schlaf zu verbessern ist es ihn ernst zu nehmen. Nimm dir die Zeit zu schlafen, sie ist eine wertvolle Regenerationsquelle, der du dich nicht ohne weiteres berauben solltest. Sie unterstützt die mentale und physische Gesundheit ungemein und steigert deine Leistungsfähigkeit am Tag.


Unter Umständen professionelle Hilfe

Wenn deine Schlafprobleme deine Lebensqualität negativ beeinflussen solltest kannst du eine psychologische Schlafberatung in Erwägung ziehen. Gemeinsam gehen wir deinen Schlafproblemen auf den Grund und du lernst alle wichtigen Methoden für guten Schlaf und lernst deine persönlichen Zutaten für guten Schlaf kennen. Zu Beginn steht außerdem immer eine ausführliche Anamnese in der wir auch Anhaltspunkte für körperliche Erkrankungen sammeln, die gegebenenfalls abgeklärt werden müssen. Denn es gibt Schlafprobleme, die körperliche Ursachen haben, die medizinischer Behandlung bedürfen.


Wenn du Unterstützung brauchst melde dich gern mit deinem Anliegen bei mir:


Entdecke außerdem den Schlaf-Notfallkoffer. Er enthält Methoden aus allen oben genannten Bereichen, die dir dabei helfen nachhaltig gut zu schlafen.















Wenn du Fragen, oder ein Anliegen hast helfe ich dir gerne persönlich weiter.

Ich freue mich auf deine Nachricht!


Dr. Sarah Castritius

Psychologin I Systemische Beraterin I Schlafcoach





 
 
 

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